Meine Arbeit mit Paaren

Verstehen der Kommunikation

Häufig befinden sich Paare in einer Spirale von Rechtfertigungen, Kritik und verschiedenster Abwehrmechanismen, die weitere Verletzungen hervorruft. In der Folge fühlen sich manche Partner*innen nicht mehr verstanden und auch nicht mehr von Bedeutung. Andere haben das Gefühl, nicht zu genügen oder nie etwas richtig machen zu können. Beiden Partner*innen ist es nicht mehr möglich, aufeinander zuzugehen. Gesprächsinhalte erscheinen diffus und wenig greifbar.

Gemeinsam versuchen wir herauszufinden, um was es eigentlich geht. Welche Gefühle, welche Bewertungen, welche Verhaltens- und Bindungsmuster werden aktiviert und sind gleichzeitig der Grund für die immer und immer wiederkehrenden, negativen Interaktionen.

Die personzentrierte Haltung fördert eine hilfreiche Kommunikation und unterstützt Sie gegenseitig im Prozess des Verstehens Ihrer Partner*in und Ihrer Beziehung. Die so gewonnene Transparenz hilft Ihnen, Ihrerseits eine veränderte Haltung einzunehmen, was zu neuen Beziehungsimpulsen führt.

An der (Ver-)Bindung arbeiten

Bindungsängste und Bindungssehnsüchte spielen eine zentrale Rolle in Beziehungen und damit auch in unserer Beratung. Die Erkenntnisse der Bindungsforschung stellen eine Bereicherung für das Verstehen der Interaktion von Paaren dar und geben Orientierung im Beratungsprozess. Das Erkennen der eigenen Bindungsbedürfnisse und das Eingehen des Risikos, diese der Partner*in offen und unverfälscht mitzuteilen, stellen wichtige Schritte im Klärungsprozess dar. Das Aufgreifen wesentlicher Erfahrungen aus der persönlichen Lebensgeschichte, welche mit den Bindungsbedürfnissen eng verknüpft ist, ermöglicht das vertiefte Verstehen der Beziehung und Ihrer Partner*in.

Erfahrung und Erfahrungswerte

Als freier Berater bei der Ehe-/ Familien- und Lebensberatung des Bistums Hildesheim habe ich 4 Jahre lang eine Vielzahl von Paaren begleitet. Meine Erfahrung ist, dass die meisten Paare durch die personzentrierte Haltung zunächst einmal spürbare Entlastung erleben.

Personzentrierte Haltung in der Paartherapie bedeutet für mich: Verstehen ermöglichen, Gefühlen offenherzig begegnen und ihnen Schutz bieten, dem Unaussprechlichen Ausdruck verleihen und sowohl die wunden, verletzlichen als auch die versöhnlichen Seiten im Kontakt mit der Partner*in für beide erlebbar machen.

Die Entlastung und das erweiterte Erleben der Beziehung mit all ihren Facetten führen zu mehr Öffnung der Partner*in gegenüber. Auch die oben beschriebenen, negativen Interaktionsmuster des Paares können von beiden Partner*innen anders wahrgenommen und verstanden werden. Dadurch kann jede Partner*in mehr Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.

Sind beide Partner*innen wirklich bereit, ihren eigenen Anteil an den Schwierigkeiten zu erforschen und persönliche, ggf. unbequeme Veränderungen zuzulassen, bestehen gute Chancen für eine Harmonisierung der Beziehung.